Matthias Schamp

Bochum

 
© Matthias Schamp

© Matthias Schamp

 

Begründung der Jury

„Zeichengeber seit 1964, beschäftigt mit dem Verrücken von Dingen, desorientiert“, schreibt Matthias Schamp über sich als einen Künstler, der sich im Feld von Kunst und Literatur verortet, eingeschlossen „Waldsäume des Ungewissen“.

Dabei werden gern schlechte Verstecke ins Visier genommen und viel Alltägliches verfremdet. Dabei zielt Schamp weniger auf einen Bedeutungs- als auf einen Umdeutungskern: Der Verkehrsampel etwa mit ihrem Merkmal von drei Farben entzieht Schamp den Signalcharakter, indem er auf die vertikale Anordnung und die Farbe zielt, indem er selbst anarchisches Ampel-Wesen performt, aufrecht und dazu ausgestattet mit rotem Ball, gelber Mütze und grünem Salatkopf.

Der Kopf von Matthias Schamp bietet Raum für gewitzten Geist und schafft Perspektivwechsel und gegenläufige Gedanken, die sich darinnen funkenschlagend stoßen. Schamps Interventionen und Anstöße, Paradoxien und Widersprüche bleiben in ständiger Bewegung, ebenso wie wir, die wir ihm, gern irritiert, dabei folgen.

Vita

1964 / geboren, aufgewachsen in Krefeld

seit 1991 / Arbeit als Künstler und Autor

Einzel- und Gruppenausstellungen, Aktionen und Projekte im In- und Ausland u.a.: Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Kunstmuseum Mülheim/Ruhr, Kunstmuseum Ahlen, Goethe Institut Litauen, Kunstmuseum Gelsenkirchen, Cermodern Ankara, Kunstverein Siegen, Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld, Kunstverein Dortmund, Ludwig Forum für internationale Kunst Aachen, Kunstmuseum Bochum

Diverse Lehraufträge (Bauhaus-Universität Weimar, TU Berlin, Institut für Architektur, Evangelische Hochschule RWL, Universität Köln)

Preise und Stipendien u. a. Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz im Künstlerhaus Edenkoben; Arbeitsstipendium der Filmstiftung NRW, Transfer-Stipendium des Landes NRW

Betreiber der Pommesbude und alltagsarchäologischen Spielstätte »Der Mythos-Grill«

Schöpfer der Serie »Schlechte Verstecke« im Satire-Magazin Titanic (2000-2004)

Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u.a. Hirntreiben.EEG, ein Cyber-Western-Roman, Wien 2000; »Alltagsarchäologische Analogobjekte«, Essay, Heilbronn 2013; »Das partizipative Geflecht«, Gravenhorst, 2012 (mit G. Geister)

2007 produzierte der WDR sein Hörspiel »Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken« und 2015 das Hörspiel »Die Invasion der Inversen«

www.der-schamp.de/

2-Stunden Dauerperformance, die Drei-Uhr-Stellung, Projektraum Fotografie Dortmund 2018 © Matthias Schamp

2-Stunden Dauerperformance, die Drei-Uhr-Stellung, Projektraum Fotografie Dortmund 2018
© Matthias Schamp

Aus der Serie "Annäherungen an Graz", 2017 (als Festivalschreiber des steirischen herbst) © Matthias Schamp

Aus der Serie "Annäherungen an Graz", 2017 (als Festivalschreiber des steirischen herbst)
© Matthias Schamp

Matthias Schamp & Der Mythos-Grill, 2017, Große Pommesgabel-Sortieraktion anlässlich der Wiedereröffnung des Mannheimer Antikensaals (in Kooperation mit dem Historischen Institut der Universität Mannheim) © Matthias Schamp

Matthias Schamp & Der Mythos-Grill, 2017, Große Pommesgabel-Sortieraktion anlässlich der Wiedereröffnung des Mannheimer Antikensaals (in Kooperation mit dem Historischen Institut der Universität Mannheim)
© Matthias Schamp

Aus der Serie "Annäherungen an Graz", 2017 (als Festivalschreiber des steirischen herbst) © Matthias Schamp

Aus der Serie "Annäherungen an Graz", 2017 (als Festivalschreiber des steirischen herbst)
© Matthias Schamp