Danuta Karsten

Recklinghausen

 
Foto: Rainer Schlautmann

Foto: Rainer Schlautmann

 

Begründung der Jury

Der einstimmige Juryentscheid für Danuta Karsten begründet sich in ihrer präzisen und dabei höchst originellen Auseinandersetzung mit der Architektur von Räumen. Seit ihrem Studium zunächst in Danzig und dann an der Kunstakademie Düsseldorf entwickelt sie ein überaus stringentes Œuvre und arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten vor allem in situ – an einem und für einen Ort, dessen Charakter, Ausstrahlung und soziale Identität sie mit ihren Interventionen definiert und dabei immer wieder neu und anders entdecken lässt. Ihre Arbeiten befragen aber nicht nur die Architektur eines Raums, sondern ebenso die Konventionen seiner Nutzung, seine historischen und aktuellen Parameter. Häufig kreiert Karsten luftschwebende Strukturen mit einer geradezu minimalistischen Grammatik, »zeichnet« serielle, federleichte Gebilde in den Raum, fragile Ornamente, zwischen denen sie die Besucher*innen balancieren lässt. Es sind Werke, die an sich schon Raum thematisieren, Raum sind und dabei Volumen und Leichtigkeit, Transparenz und Dichte, Licht und Schatten dynamisch aufeinander beziehen. Ort und Raum bilden für Danuta Karsten also den Ausgangspunkt jeder Werkfindung und indizieren zwangsläufig auch die gesellschaftliche Realität ihrer Kunst, d. h. deren gesellschaftliche Wahrnehmung und Wirkung. Dabei sind ihre künstlerischen Transformationen in der Regel temporär und weder räumlich noch zeitlich fixierbar. Was von ihnen bleibt sind allein Foto-Souvenirs – und immer auch die Erfahrung, dass ein Ort nicht mehr so gesehen werden kann, wie er vor Karstens Intervention einmal war.

Vita

Ausbildung

1983–1985 / Staatliche Hochschule der Bildenden Künste, Danzig (PL)

1986 – 1993 / Kunstakademie Düsseldorf, Bildhauerei bei Prof. Klaus Rinke, Prof. Günther Uecker; Meisterschülerin Prof. Klaus Rinke

freischaffend seit 1993

                       

Stipendien / Preise

1997 / Kulturförderstipendium der westfälischen Wirtschaft 1997, Münster

1998 / Sonderpreis des Lovis-Corinth-Preis der Künstlergilde | Museum Ostdeutsche Galerie | Regensburg

2003 / Ehrendiplom der Jutta Cuny-Franz Foundation für Glaskunst | Düsseldorf

2004 / Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen

2011 / Preis des Vestischen Künstlerbundes 2011 I Hand und Fuß I Recklinghausen

2011 / 1. Platz Wettbewerb Kunst im öffentlichen Raum, künstlerische Gestaltung eines Kreisverkehres in Recklinghausen | Fertigstellung 2013

2012 / Sonderpreis I Auswahl 2012 I Flottmann-Hallen I Herne


Einzelausstellungen (Auswahl)

1998 / Lovis-Corinth-Preis | Museum Ostdeutsche Galerie | Regensburg | mit J. Geccelli         

1999 / Traum/Treppe | Galerie m | Bochum | mit Dounia Oualit

2001 / Danuta Karsten – Rauminstallationen | Museum Bochum

2005 / Papierraum | Studio A | Museum gegenstandsfreier Kunst | Otterndorf

2010 / Lichtatem | Kulturhauptstadt RUHR.2010 | Kokerei I Welterbe Zollverein I Essen

2012 / Papier bewegt I Atrium im Dominohaus I Reutlingen         

2013 / 100 Kilometer I Christ-König Kunstkirche I Bochum

2016 / Passage I Remise Hauptfriedhof I Dortmund Überschreibungen I Sankt Peter I Recklinghausen

2019 / ŚLADY/ TRACES, Orlowska Hala Sztuki, Gdynien (PL)

 

www.danutakarsten.com

Atrium im Dominohaus, Reutlingen "Papier bewegt“ 2012 Papier, Nylonschnur, Klebstoff, B:8m T:8m H:7m Foto: Danuta Karsten

Atrium im Dominohaus, Reutlingen "Papier bewegt“
2012 Papier, Nylonschnur, Klebstoff, B:8m T:8m H:7m
Foto: Danuta Karsten

Kreisverkehr Hertener Str. Recklinghausen, “Stadtkuppel“ Metall, feuerverzinkt + Farbanstrich ∅:12m H:6m, Metallprofile 200x40x4mm, 2013 Foto: Laura Karsten

Kreisverkehr Hertener Str. Recklinghausen, “Stadtkuppel“
Metall, feuerverzinkt + Farbanstrich ∅:12m H:6m, Metallprofile 200x40x4mm, 2013
Foto: Laura Karsten

Kunstkirche Christ König, Bochum, “100 km“ Kunststoffbänder, Metall, B:12,5m H:13m T:30m, 2013 Foto: Rainer Schlautmann

Kunstkirche Christ König, Bochum, “100 km“
Kunststoffbänder, Metall, B:12,5m H:13m T:30m, 2013
Foto: Rainer Schlautmann

Dortmund, Ausstellung im Baukunstarchiv NRW (ehem. Museum am Ostwall), Der Zweite Blick, 2016 Linien, Kunststoffbänder in Schwarz, H 4m, B 10m, L 16m Foto: Rainer Schlautman

Dortmund, Ausstellung im Baukunstarchiv NRW (ehem. Museum am Ostwall), Der Zweite Blick, 2016
Linien, Kunststoffbänder in Schwarz, H 4m, B 10m, L 16m
Foto: Rainer Schlautman